DGUV V3 Prüfung für Windenergieanlagen

29. Oktober 2019

Mit Niederspannung, Mittelspannung und Blitzschutz auf der sicheren Seite

Elektrische Betriebsstätten, wozu auch Windenergieanlagen, Übergabe- und Trafostationen gehören, müssen mindestens alle vier Jahre gemäß DGUV Vorschrift 3 oder gemäß Gefährdungsanalyse überprüft werden. Bei Nichteinhaltung oder unsachgemäßer Ausführung drohen Windpark-Betreibern Bußgelder oder auch strafrechtliche Konsequenzen.

Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Dienstleister, die die DGUV V3 Prüfung für Windenergieanlagen anbieten. Allerdings führen viele Dienstleister die Prüfung nicht vollumfänglich durch und nur wenige sind tatsächlich befähigt die Anlagentechnik sämtlicher Hersteller zu prüfen. Bei der Suche nach einem geeigneten Anbieter sollten sich Windpark-Betreiber daher genau informieren, welche Bereiche und Hersteller der jeweilige Dienstleister abwickelt. Denn aus der Praxis wissen wir: DGUV V3 Prüfung ist nicht immer gleich DGUV V3 Prüfung.

Ein kritischer Aspekt ist beispielsweise der Umfang der Prüfung. Betreiber sollten unbedingt darauf achten, dass der Windpark nicht nur niederspannungsseitig geprüft wird. Neben der Niederspannung ist es auch erforderlich die Mittelspannung und den Blitzschutz zu prüfen. Zur Mittelspannung gehören beispielsweise Transformatoren, Mittelspannungs-Schaltanlagen (inklusive Schutzprüfungen) sowie die Prüfung der Leistungskabel. Auch für diese Komponenten ist eine DGUV V3 Prüfung gesetzlich vorgeschrieben.

Außendienst-Mitarbeiter führt die DGUV V3 Prüfung für Windenergieanlagen durch

Vollumfängliche DGUV V3 Prüfung für Windenergieanlagen minimiert Kosten

Häufig werden aus Unwissenheit der Mittelspannungsteil und die Blitzschutzprüfung außer Acht gelassen. Gerade für den Mittelspannungsteil werden speziell ausgebildete Elektrofachkräfte benötigt, die viele Elektrofachbetriebe nicht haben. Erfolgt also nur ein Teil der Prüfung drohen strafrechtliche Konsequenzen und die anderen Bestandteile der DGUV V3 Prüfung müssen nachträglich in Auftrag gegeben und separat durchgeführt werden. Für den Windpark-Betreiber steigen so die Kosten, da der Windpark erneut angefahren werden muss und zum wiederholten Mal still steht. Auch bei der Beseitigung der festgestellten Mängel sollten Windpark-Betreiber darauf achten, dass diese möglichst umgehend durchgeführt werden, um so die Ertragsverluste auf ein Minimum zu reduzieren.

Enercon, Vestas, Nordex & Co prüfen

Neben dem Umfang der Prüfung stellen die unterschiedlichen Anlagentypen, die Anlagentechnik und die damit einhergehenden Anforderungen eine besondere Herausforderung dar. Je nach WEA-Typ müssen Dienstleister unterschiedliche Besonderheiten berücksichtigen. Bei Enercon-Anlagen kommt uns beispielsweise zugute, dass wir viele Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Enercon-Anlagentechnik haben und daher die speziellen Voraussetzungen für die DGUV V3 Prüfung mitbringen. Für Vestas-Anlagen ist zum Beispiel eine Fernsteuerung erforderlich, um die unterschiedlichen Aggregate wie Lüfter oder Azimut-Motoren anzusteuern. Diese Fernsteuerung muss käuflich erworben werden. Bei allen Vestas-Anlagen ab der Vestas V66 sind die Mittelspannungs-Transformatoren außerdem in der Gondel verbaut. Das bedeutet ebenfalls besondere Herausforderungen für den Prüftechniker.

Um bei Herstellern wie Nordex, Senvion, GE oder Fuhrländer die unterschiedlichen Aggregate ansteuern zu können, benötigen unsere Service-Monteure dagegen Zugriffslevel, die sie nur über Schulungen des jeweiligen Anlagenbauers oder das Wartungsunternehmen erhalten. Ohne personengebundene Zugriffslevel, die pro Windpark und Mitarbeiter eingetragen werden, können Mitarbeiter die WEA nicht bedienen. Derartige Prozedere sind enorm zeitaufwendig und kostenintensiv. Viele Anbieter verfügen hierfür – verständlicherweise – nicht über die notwendigen Kapazitäten.

Für jeden einzelnen WEA-Typ und dessen individuelle Anlagentechnik müssen wir zudem einen eigenen Prüfablauf erstellen, da bauseits nicht alles geprüft werden kann, weil bestimmte Bereiche nicht zugänglich sind oder für die Prüfung zunächst etwas demontiert werden muss. Ohne einen solchen, standardisierten Prüfablauf steigt die Anzahl der Fehler. Daher ist es umso wichtiger, dass ein Dienstleister über ausreichend Erfahrung und Know-how im Bereich der unterschiedlichen Anlagen-Typen verfügt.

807 DGUV V3 Prüfungen im Jahr 2018

Als Betriebsführer für Windparks übernimmt wpd windmanager die komplette DGUV V3 Prüfung für Windenergieanlagen mit Niederspannung, Mittelspannung und Blitzschutz – sowohl für Windpark-Betreiber als auch für andere Betriebsführer von Windparks. Durch unser heterogenes Portfolio von über 2.000 Windenergieanlagen und über 50 unterschiedlichen Anlagen-Typen verfügen wir über viel Erfahrung mit den Anforderungen und der Anlagentechnik sämtlicher Hersteller. Allein im Jahr 2018 haben unsere Service-Monteure 807 DGUV V3 Prüfungen herstellerübergreifend durchgeführt. Unser eigener Außendienst beseitigt außerdem festgestellte Mängel. Bei Bedarf bieten wir parallel zum Beispiel auch die Drehmomentkontrollen bei Vestas-Anlagen am unteren Turmflansch an, wodurch keine zusätzlichen Netzabschaltungen benötigt und Kosten eingespart werden.

Leiter Marketing & PR
+49 (0) 421 897 660 460
d.engelhardt@wpd.de