Die Deutsche Telekom macht ernst: Die Abschaltung von ISDN und analogen Netzen schwebt bereits seit Jahren wie ein Damoklesschwert über der deutschen Netzinfrastruktur. Für viele Windparks konkretisieren sich nun die Umschaltungspläne. Immer mehr Betreiber erhalten Benachrichtigungen mit genauen Abschaltterminen. Besonders ältere Parks stellt die Umstellung vor große Herausforderungen, da für ihre Fernsteuerung die Einwahl über Modem und analogen Anschluss erforderlich ist. Ohne Analog- oder ISDN-Verbindung wären sie von der Kommunikation abgeschnitten. Betreiber hätten keinen Zugriff auf die Betriebsdaten und könnten auch den Status und Zustand der entsprechenden Anlagen nicht mehr einsehen.
Eine einfache und herstellerunabhängige Lösung für Windparkbetreiber bietet die wpd windmanager GmbH & Co. KG. „Mit unserer All-IP-Box halten wir die Kommunikation eines Windparks auch nach der Telekom-Umstellung aufrecht“, erklärt Christian Peinemann, Technisches Management und Ansprechpartner für die All-IP-Umstellung bei wpd windmanager. „Die Box ersetzt das vorhandene Modem und übernimmt dessen Funktionen. Dabei sind nur minimale Anpassungen notwendig.“ Dem DOS-basierenden PC im Windpark wird hierfür ein Modem virtuell simuliert. Das ermöglicht es dem Rechner, weiterhin mit dessen bekannten ATD-Befehlsstrukturen zu arbeiten. Die installierte Software schlägt die Brücke zwischen der Einwahl über eine IP-fähige Schnittstelle und der Anbindung zum PC. Überwachungs- und Selbstheilungsfunktionen innerhalb der All-IP-Box sorgen zudem für einen reibungslosen und wartungsarmen Betrieb des Gerätes.
Einwahl priorisieren
Mit Hilfe der Software erfolgt auch die Rechteverwaltung und Priorisierung von Teilnehmern und Meldungen. Dies ist notwendig, damit der Anschluss im Bedarfsfall nicht durch einen weniger relevanten Prozess blockiert wird. „Fährt eine Anlage beispielsweise während der Datenabfrage durch unsere Windpark-Management-Software Rotorsoft einen Fehler, wäre die Leitung bereits belegt und ein zuständiges Serviceunternehmen könnte sich nicht in die betroffene Anlage einwählen“, so Peinemann. „Das lösen wir durch die Vergabe von Rechten und Priorisierungen in der ALL-IP-Box. Der Betreiber unterbricht in diesem Fall die Verbindung für Rotorsoft und gewährt dem Serviceunternehmen einen vorrangigen Zugriff.“
Schutz durch Sicherheitsgateway
Abgesichert und überwacht wird die Windpark-Kommunikation mit Hilfe von geschützten Netzwerkverbindungen, die auf einem zentralen, bei wpd windmanager in Bremen platzierten, hochverfügbaren Sicherheitsgateway auflaufen und verwaltet werden. „Möchte sich ein Teilnehmer mit einem Park verbinden, muss er den Weg über unser Sicherheitsgateway gehen“, verdeutlicht Michael Tenten, Leiter der IT Abteilung. „Dort identifizieren wir dann den Teilnehmer und tunneln ihn bei vorhandener Berechtigung zu der ALL-IP-Box im Windpark durch.“ Somit ist eine Verbindung von außen ohne Berechtigung ausgeschlossen. „Auch Kommunikationsstörungen erkennen wir durch die Überwachung der Netzwerkverbindungen und Kommunikationsanschlüsse“, erklärt Tenten.
Windpark-Betreibern stehen verschiedene Ausführungen für unterschiedliche Anbindungsarten zur Verfügung. Nach Umstellung oder Abschaltung des Telefonanschlusses lässt sich der Windpark beispielsweise über ADSL, VDSL oder LTE anbinden. Um die Ausfallsicherheit zu erhöhen, ist mitunter auch ein Parallelbetrieb von DSL und LTE möglich. wpd windmanager stattet die All-IP-Box mit allen notwendigen Schnittstellen aus, um die Basiskomponenten (einmal Park-PC und einmal Internet) anzubinden. Diese können im Bedarfsfall ebenso erweitert werden wie die Anzahl und Laufzeit der benötigten VPN-Tunnel.